Lipidreiche Externa zur Prävention diabetischer Fußläsionen
Insbesondere bei der Prävention diabetischer Fußläsionen spielt die Pflege trockener und rissiger Fußhaut eine wichtige Rolle. Die oft geäusserten Befürchtungen, mit lipidreichen Externa die «Hautatmung» zu behindern oder die Wärmeregulation zu beeinträchtigen, sind unbegründet. Zudem wird durch diese Externa keine vollständige Okklusion erreicht, wie eine Studie belegen konnte.
Die Fußsohlen sind frei von Talgdrüsen. An den Fußrücken liegen nur etwa zwei Drüsen pro qcm im Gegensatz zu 100 pro qcm am Rumpf oder 400 – 900 pro qcm am Kopf und im Gesicht. Die Geschmeidigkeit der Haut kann dementsprechend nur durch die epidermalen Lipide in Verbindung mit dem Schweiß aufrechterhalten werden. Kommt es in diesem Regelmechanismus zu Störungen, wie zum Beispiel im Alter oder bei diabetesassoziierter Neuropathie durch die nachlassende Schweißsekretion und veränderte Zusammensetzung der Hautfette, kann die ausgetrocknete Epidermis einreißen und zu schmerzhaften Rhagaden führen. Diese treten besonders häufig an den Fersen auf.
Da bis zu 80 % der Diabetiker unter hydrolipidarmer Haut leiden und Läsionen infolge trockener Haut zu Infektionen bis hin zum Diabetischen Fußsyndrom führen können, gehört die Pflege trockener Fußhaut zu den wichtigen Lernzielen bei der Diabetiker-Beratung. Empfohlen wird eine Pflegegrundlage mit einem Lipidgehalt von mindestens 20 %. Wassereinschluss durch Okklusion mittels lipidreicher Externa zu erzielen, ist also bei der Pflege trockener Fußhaut ein durchaus erwünschter Effekt. Dies gilt auch für die diabetische trockene Haut.
Herzliche Grüße
Ihre Katrin Arnold-Nagler
Quelle: Prof. Dr. med. Wolf-Ingo Worret