Mehr Podologie – weniger Amputationen

13.01.2021
Mehr-Podologie-–-weniger-Amputationen.jpg

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat interessante Zahlen zu Fußbehandlungen von Menschen mit Diabetes veröffentlicht. Deutlich mehr Versicherte wurden in den vergangenen zehn Jahren mit podologischen Behandlungen versorgt. Gleichzeitig gab es weniger Amputationen. Im Dezember 2020 hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) den Heilmittelbericht für 2019 veröffentlicht. Er weist aus, dass von den insgesamt mehr als 26,8 Millionen AOK-Versicherten rund 3,17 Millionen an Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Typ 2 erkrankt sind. Bei knapp einem Drittel (32,1 Prozent) der AOK-Versicherten Diabetes-Patienten lagen 2019 Neuropathien, ein diabetisches Fuß-Syndrom oder beide Folge-Erkrankungen gleichzeitig vor. Damit waren mehr als eine Million AOK-Versicherte Diabetes-Patienten betroffen.

Weniger Amputationen an Füßen und Unterschenkeln
Der Heilmittelbericht zeigt auch einen positiven Zusammenhang zwischen podologischen Behandlungen und dem Rückgang der Amputationsrate über die vergangenen zehn Jahre. Zwischen 2009 und 2019 stieg die Zahl der podologischen Behandlungen um 74 Prozent an. Gleichzeitig ging die Amputationsrate bei Füßen und Unterschenkeln um 15,5 Prozent zurück. „Dies dürfte nicht zuletzt ein Erfolg der strukturierten Behandlung in den Disease-Management-Programmen für Diabetes-Patienten sein, in denen regelmäßige ärztliche Kontrollen der Füße und bei Bedarf podologische Verordnungen vorgesehen sind. Die Behandlung durch Podologen kann bei der Vermeidung von schwerwiegenden Komplikationen unterstützen“, so Helmut Schröder, stellvertretender WIdO-Geschäftsführer.

Dieser Trend setzte sich auch im Corona-Pandemie-Jahr 2020 fort. Die Anzahl der Amputationen war im ersten Halbjahr weiter rückläufig, doch es gab keinen deutlichen Einbruch der OP-Zahlen. „Dies kann als erster Hinweis interpretiert werden, dass notwendige Amputationen bei Diabetes-Patienten trotz der Coronavirus-Pandemie vorgenommen wurden“, so Schröder. Für das zweite Halbjahr müsse die Entwicklung abgewartet werden.

Was macht eigentlich ein Podologe?
Der Beruf des Podologen (medizinische Fußpflegerin/Fußpfleger) gehört zu den Gesundheitsfachberufen und setzt eine spezielle Ausbildung voraus. Podologische Behandlungen gehen weit über kosmetische Fußpflege hinaus. Sie umfassen die präventive, therapeutische und rehabilitative Behandlung am gesunden, von Schädigungen bedrohten oder bereits geschädigten Fuß.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: Medieninformation des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) vom 16. Dezember 2020 und eigene Recherche.

© Podologie Heringsdorf. Alle Rechte vorbehalten. AGBImpressum – Datenschutzerklärung