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Besonders bei jungen Patientinnen mit Typ-1-Diabetes sind Bulimie oder Magersucht verbreitet, was sehr schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Doch auch bei Typ-2-Diabetes gibt es Essstörungen.

In der Pubertät und als junge Erwachsene erkranken Frauen mit Typ-1-Diabetes fast doppelt so häufig an einer Essstörung wie ihre Altersgenossinnen ohne Zuckerstoffwechselstörung. Vor allem Bulimie, die Ess-Brech-Sucht, kommt bei jungen Frauen mit Diabetes Typ 1 überdurchschnittlich oft vor. Dagegen ist die Magersucht (Anorexie) bei Diabetikern nicht häufiger als bei Stoffwechsel-Gesunden. Mindestens 90 Prozent aller Diabetes-Patienten mit Ess-Brech-Sucht oder Magersucht sind Frauen.

Etwas anders ist das Geschlechterverhältnis bei der Binge-Eating-Störung, bei der Betroffene während einer Heißhungerattacke unkontrolliert sehr große Mengen Essen verdrücken. Hier ist mindestens jeder dritte Patient ein Mann. Binge-Eating ist insgesamt die häufigste Essstörung bei Diabetes und betrifft vor allem übergewichtige Menschen mit Typ-2-Diabetes. Ein Binge-Eating-Problem entwickelt sich oft in einem Alter jenseits der 30.

Eine Essstörung ist eine psychische Erkrankung. Wie bei allen psychischen Leiden kommen mehrere Faktoren zusammen, aus denen sich die Krankheit entwickelt. Eine genetische Veranlagung wirkt möglicherweise mit persönlichen Faktoren zusammen. Das schlanke Schönheitsideal sowie tatsächliche oder vermeintliche gesellschaftliche Erwartungen können dazu beitragen, dass anfällige Personen ihren Körper falsch wahrnehmen und sich beispielsweise zu dick vorkommen, obwohl sie schlank sind.

Wer Diabetes hat, muss sich wegen dieser Krankheit intensiver mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen und sollte sein Gewicht im Normalbereich halten, um die Blutzuckerwerte zu verbessern und damit das Risiko für Folgeerkrankungen zu minimieren. Womöglich trägt das etwas zur erhöhten Anfälligkeit für manche Essstörungen bei Diabetes bei.

Grundsätzlich liegt das Problem jedoch nicht beim Essen oder beim Gewicht. Eine krankhafte Ernährung ist nur der Kanal, über den sich ein seelisches Problem einen Weg bahnt. Essstörungen hängen meist mit einem niedrigen Selbstwertgefühl zusammen. Vielleicht machen junge Patienten mit Diabetes mehr Erfahrungen, die sie als verletzend oder beschämend empfinden, so dass sie sich selbst ablehnen.

Insbesondere die Magersucht ist selbst für Menschen ohne Stoffwechselerkrankung eine Gefahr. Bei einem kleinen Teil der Erkrankten bessert sich der Zustand trotz intensiver Behandlung nicht. Sie magern so sehr ab, dass sie sterben. Andere erleiden durch eine lange andauernde Unterernährung bleibende gesundheitliche Schäden. Erkrankt ein Mensch mit Diabetes an Anorexie, wächst das Risiko für dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen ebenso wie das Sterberisiko noch einmal diabetesbedingt.

Bei Typ-1-Diabetikern wirken sich Essstörungen oft unmittelbar auf den Zuckerstoffwechsel aus: Der Diabetes entgleist kurzfristig viel häufiger und ist auch längerfristig oft schlecht eingestellt. Darum erleiden diese Patienten vermehrt Komplikationen. Die erhöhten Blutzuckerwerte schädigen unter anderem die kleinen Blutgefäße. Nachgewiesene Folgen von jahrelang gestörtem Essen sind bei Diabetikern unter anderem Retinopathie, Nephropathie oder ein diabetisches Fußsyndrom.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: apotheken-umschau.de


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Das diabetische Fuß-Syndrom ist eine häufige Folgeerkrankung bei Diabetes. Die Füße sind bei Diabetes besonders anfällig für Verletzungen, die sich zudem eher zu gefährlichen Geschwüren entwickeln. Bei einem diabetischen Fuß-Syndrom kann im schlimmsten Fall sogar eine Amputation notwendig werden.

Füße anfälliger für kleine Verletzungen
Beim diabetischen Fuß wirken mehrere Faktoren zusammen: Ausgangspunkt sind meist geschädigte Nerven an den Füßen und Beinen – eine häufige Folge erhöhter Blutzuckerwerte. Durch die Nervenschäden nimmt die Schmerz- und Druckempfindung ab. Betroffene bemerken deshalb kleine Wunden oder andere Verletzungen häufig lange Zeit nicht. Außerdem werden die Füße häufig fehlbelastet, wodurch sich Hornhaut und Druckstellen bilden können. Zudem ist die Schweißproduktion beeinträchtigt, was die Haut an Beinen und Füßen trocken, rissig und anfällig für kleine Verletzungen macht. Liegen dann noch Durchblutungsstörungen vor, heilen diese Wunden schlechter. Einfache Verletzungen können sich so zu gefährlichen Geschwüren auswachsen, wenn eine Infektion sich ungestört ausbreitet. Weil Betroffene die Verletzungen bei geschädigten Nerven oft nicht wahrnehmen, versorgen sie diese oft nicht rechtzeitig.

Den Füßen bei Diabetes besondere Beachtung schenken
Um keine Verletzung zu übersehen, sollte jeder Mensch, der seit mehreren Jahren Diabetes hat, täglich seine Füße auf Veränderungen kontrollieren. Manche Bereiche am Fuß werden besonders strapaziert. Dort können leicht Druckstellen und später Wunden entstehen. Diese Bereiche sollten Sie besonders gut im Auge behalten und pflegen. Zusätzlich sollte ein Arzt die Füße einmal im Jahr gründlich untersuchen – auch wenn bisher keine Probleme bestehen. Der Arzt prüft dabei auch, ob möglicherweise Nerven- oder Durchblutungsstörungen vorliegen. Wer bereits ein diabetisches Fuß-Syndrom hat, sollte seine Füße je nach Risikoprofil auch häufiger ärztlich untersuchen lassen. Die Behandlung eines diabetischen Fußes ist langwierig und anspruchsvoll. Daher sollte nach Möglichkeit ein fachkundiges Team in einer zertifizierten Einrichtung zur Behandlung des diabetischen Fußes die Versorgung übernehmen.

Ursachen
Die Grundlage des diabetischen Fuß-Syndroms ist ein jahrelang überhöhter Blutzucker: Er begünstigt Schäden an den Nerven (diabetische Neuropathie) und den großen Blutgefäßen (Makroangiopathie). Diese tragen auf vielfache Weise dazu bei, dass aus einfachen Verletzungen schwere Wunden entstehen können: Sind die für Empfindungen zuständigen Nerven an den Füßen beeinträchtigt, nehmen Betroffene Verletzungen, Druck durch zu enge Schuhe, Fehlstellungen von Fuß und Zehen sowie Temperaturunterschiede schlechter wahr. Es besteht die Gefahr, dass Betroffene bestimmte Fußbereiche übermäßig belasten, was Fehlstellungen und kleine Verletzungen fördert. Eine Neuropathie kann außerdem zu einem Verlust der Schweißbildung führen. Die Haut wird trocken, rissig und leicht verletzbar. Die Risse sind ideale Eintrittspforten für Erreger, die Infektionen verursachen können. Eine verminderte Immunreaktion infolge von Durchblutungsstörungen fördert, dass diese Infektionen sich ungehindert ausbreiten.

Einfache Verletzungen können schwere Folgen haben
Häufig sind es banale Verletzungen, die zu gefährlichen Infektionen führen: etwa Druckstellen wegen zu enger Schuhe, aber auch Verbrennungen durch ein zu heißes Fußbad oder ein Heizkissen, unbemerkte Fremdkörper im Schuh, kleinste Verletzungen bei der Fußpflege – etwa beim Kürzen der Fußnägel – sowie Fußpilz. Jede Wunde am Fuß ist bereits ein Notfall und sollte rasch vom Hausarzt, Diabetologen oder in einer Fußambulanz untersucht werden. Spätestens wenn der Arzt Zeichen einer Neuropathie festgestellt hat, müssen Menschen mit Diabetes ihre gefährdeten Füße schützen. Dazu sollten sie täglich ihre Beine und Füße auf Veränderungen kontrollieren – auch zwischen den Zehen und an den Fußsohlen. Hilfestellung kann der Partner geben, ein Handspiegel tut es aber auch. Hilfsmittel wie ein Teleskoparm am Handspiegel oder ein Vergrößerungsglas können dabei unterstützen. Vor dem Anziehen sollte man die Schuhe mit der Hand auf Fremdkörper überprüfen. Wer Nerven- oder Durchblutungsstörungen an den Füßen hat, sollte auf Barfußgehen verzichten. Jede noch so kleine Verletzung, aber auch Hinweise auf Fuß- oder Nagelpilz, oder eine Verfärbung der Fußnägel erfordert die sofortige Vorstellung beim Arzt.

Quelle: Quelle: apotheken-umschau.de

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Ihr Team der podologie heringsdorf


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Der Diabetologe und Sprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Prof. Dr. Baptist Gallwitz, erklärt im Interview, weshalb es immer mehr Menschen mit Diabetes-Typ-2 gibt – und was passieren müsste, um gegenzusteuern.

Im Zusammenhang mit Diabetes ist in letzter Zeit häufig von einer Epidemie die Rede. Ist es wirklich so schlimm?
Leider ja. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bereits 2012 Diabetes zur Pandemie erklärt. Und diese Pandemie wütet bis heute. Allein in Deutschland gibt es jedes Jahr zwischen 500.000 und 600.000 neue Diabetesfälle. Derzeit leben hier mindestens 8 Millionen Menschen mit Diabetes. Man rechnet damit, dass es 2040 mindestens 12 Millionen sein werden. Und auch weltweit verzeichnen wir eine große Zunahme. Die internationale Diabetes-Föderation gibt einen Diabetes-Atlas heraus – hier erwarten wir im Dezember neue Zahlen. Derzeit geht man davon aus, dass die Zahl der Menschen mit Diabetes von derzeit knapp einer halbe Milliarde Menschen bis zum übernächsten Jahrzehnt auf 750 Millionen steigen wird, also um 50 Prozent.

Woran liegt das?
Wir leben heute in einer ganz anderen Welt als unsere Vorfahren. Menschen, die salopp gesprochen gute Futterverwerter sind, hatten als Jäger und Sammler einen Vorteil. Denn es gab wenig zu essen und sie mussten sich viel bewegen. Heute haben wir ganz andere Umweltbedingungen. Bewegung ist eher zum Luxusgut geworden, für das man im Fitnessstudio einen Monatsbeitrag zahlt. Im Arbeitsleben gibt es immer weniger Berufe, die mit körperlicher Arbeit verbunden sind. Wir verbringen viel Zeit im Sitzen und vor allem: Wir essen ganz anders. Wir nehmen mehr Kalorien zu uns als in früheren Zeiten und wir essen viel zu viele industriell hergestellte Fertigprodukte. Das führt zur Epidemie und da müssen wir gegensteuern.

Wie?
Das ist nicht nur ein medizinisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es reicht nicht, nur an die Einzelnen zu appellieren, dass sie ihr Verhalten ändern sollen, sondern wir brauchen eine so genannte Verhältnisprävention. Verhältnisprävention bedeutet: Man schafft eine Lebenswelt, in der die einfachere Wahl auch die gesündere Wahl ist. Es muss attraktive Angebote für Bewegung und für gesünderes Essen geben – und zwar für eine breite Bevölkerungsschicht. Konkret bedeutet das: In Kindergärten und Schulen muss mindestens eine Stunde Bewegung pro Tag garantiert sein – und zwar so, dass Kinder und Jugendliche auch Spaß daran haben. Zugleich muss es Standards für gesunde Ernährung geben, die dann auch verbindlich umgesetzt werden.

Aber wie können Standards für gesunde Ernährung umgesetzt werden?
Dass Gemüse gesünder ist als ein Schokoriegel, wissen wir doch alle. Trotzdem futtern wir zu viele Süßigkeiten. Deshalb sollten Lebensmittel unterschiedlich besteuert werden. Natürliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Getreideprodukte sollten von der Mehrwertsteuer befreit oder zumindest mit einem sehr niedrigen Satz belegt werden. Im Gegenzug könnte man auf Fertiglebensmittel aus dem Kühlregal 19 Prozent Mehrwertsteuer erheben, also etwa auf Fertigpizza und Fruchtjoghurt. Limonaden und andere Süßgetränke könnte man noch höher besteuern, mit 25 Prozent oder mehr. Die Menschen würden dadurch ihr Einkaufsverhalten ändern. Und: Die Lebensmittelindustrie würde sich darauf einstellen und andere, gesündere Rezepturen verwenden. In anderen Ländern funktioniert das bereits, etwa in Großbritannien, wo eine Zuckersteuer eingeführt wurde. Daraufhin haben einige internationale Lebensmittelkonzerne zuckerreduzierte Produkte im britischen Markt eingeführt.

In Deutschland dagegen ist in den vergangenen Jahren nicht viel passiert. Es gibt bei uns eine Nationale Diabetes-Strategie, die sogar in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde – was uns bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft sehr gefreut hat. Aber dann wurde nur wenig umgesetzt. Der Nutriscore wurde zwar als Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel eingeführt, aber leider nur auf freiwilliger Basis und nicht verpflichtend, wie wir uns das gewünscht hätten – und wie es ihn in Frankreich schon länger gibt. Bislang fehlt bei uns auch eine abgestufte Mehrwertsteuer, wie ich sie eben erläutert habe und es gibt noch kein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel, die speziell von Kindern konsumiert werden.

Es besteht also politischer Nachholbedarf?
Absolut. Ein Problem liegt darin, dass Gesundheitsthemen in unterschiedlichen Ministerien untergebracht sind. Der Verbraucherschutz gehört aus Sicht der DDG nicht in das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, sondern ins Gesundheitsministerium. Dort müsste es dann eine oder einen Bundesbeauftragten für die Diabetesprävention geben. Im Übrigen reichen freiwillige Appelle nicht aus. Sondern es müssen gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Änderung möglich machen. Denn bei einer Neuerkrankungsrate von 500.000 Menschen pro Jahr laufen wir in einen ungeheuren Pandemiedruck hinein.

Wie hoch sind die Therapie- und Folgekosten der Diabetes-Behandlung?
Die Behandlungskosten für Diabetes liegen in Deutschland bei rund 21 Milliarden Euro jährlich. Davon abgesehen ist auch das individuelle Leid sehr groß – Menschen, deren Diabetes schlecht behandelt oder zu spät erkannt wird, leiden an Folgeerkrankungen und haben eine um 6 bis 10 Jahre kürzere Lebenserwartung.

Woran liegt es, dass die Erkrankung oft lange Zeit unentdeckt bleibt?
Diabetes macht am Anfang keine Symptome. Umso wichtiger ist es, dass im letzten Jahr neue Regelungen für den Check-up 35 geschaffen wurden, die wir sehr begrüßen. Menschen mit hohem Diabetesrisiko können bei dieser Vorsorgeuntersuchung ihren Nüchtern-Blutzucker messen lassen und so herausfinden, ob sie möglicherweise an Diabetes erkrankt sind. Das ist schon mal ein erster guter Schritt. Ich empfehle diese Untersuchung allen Übergewichtigen ab 35 und allen, bei denen es Diabetes-Typ-2 in der nahen Verwandtschaft gibt. Früherkennung ist absolut wichtig, denn sie kann Folgeerkrankungen verhindern. Und am Anfang besteht zudem die Chance, eine Remission des Diabetes zu erreichen. Remission bedeutet, dass man mit nichtmedikamentösen Lebensstilveränderungen viel erreichen kann, manchmal auch, dass sich der Stoffwechsel wieder normalisiert. Diese Diabetes-Remission kann unterschiedlich lange anhalten. Meistens schreitet die Erkrankung allerdings irgendwann doch fort – und dann braucht man Medikamente und muss sich täglich um seine Stoffwechsel-Einstellung kümmern, weil sich ansonsten das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verdoppelt.

Was können wir individuell tun, um unser persönliches Diabetes-Risiko zu senken?
Vieles. Wir können Vorsorgeangebote wahrnehmen und einen gesunden Lebensstil führen. Wir können zum Beispiel überlegen: Wie kriege ich eine Stunde Bewegung pro Tag in meinem Tagesablauf unter? Auch kleine Bewegungseinheiten helfen und addieren sich. Das beginnt damit, für kurze Wege auf die Autofahrt zu verzichten und stattdessen das Fahrrad zu nehmen oder zu Fuß zu gehen. Im Büro können wir kurze Pausen dazu nutzen, um uns zu bewegen. Und wir sollten uns fragen: Wie esse ich gesund und welche Zwischenmahlzeiten könnte ich weglassen?

Quelle: Redaktion Pharma Fakten | Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) | Cornelia Meier

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf


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07.09.2021 Praxis

Waschen, pflegen, prüfen: Auch Männer mit Diabetes sollten sich gut um ihre Füße kümmern.

Wir laufen, gehen, stehen auf ihnen, den ganzen Tag lang. Und vergessen sie dennoch – unsere Füße. Gerade bei Männern mit Diabetes brauchen die Füße mehr Aufmerksamkeit und Pflege.

Wegen Nervenschäden spüren manche Menschen mit Diabetes etwa Druck oder Schmerz in den Füßen weniger. Dazu kommt: Die Durchblutung ist schlechter, eine geringere Schweißproduktion führt zu trockener Haut. Verletzungen werden dann kaum bis gar nicht bemerkt. Bakterien können eindringen und Infektionen verursachen. Wunden können entstehen, die im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen. Deshalb unser Rat: Raus aus Schuhen und Strümpfen und die Füße jeden Tag gründlich inspizieren, am besten mithilfe eines Spiegels. So lassen sich Veränderungen, Druckstellen und kleine Wunden schnell erkennen.

Diabetiker sollten ihren Füßen täglich eine Portion Pflege schenken. Angenehm ist ein kurzes erfrischendes Fußbad (maximal fünf Minuten) mit hautneutralen pflegenden Zusätzen. Vorsicht: Das Wasser sollte auf keinen Fall zu heiß sein, maximal 35 Grad, und mit einem Badethermometer überprüft werden. Aufgrund der Nervenstörung wird die Temperatur häufig falsch eingeschätzt. Dadurch kann es unbemerkt zu Verbrühungen kommen. Nach dem Fußbad die Füße gut abtrocknen, besonders zwischen den Zehen, und mit Creme oder Pflegeschaum (ohne Duft- und Konservierungsstoffe) einreiben. Gern empfehlen wir Ihnen entsprechende Produkte.

Wichtig bei Diabetes und Fußproblemen: Die Socken sollten faltenfrei sitzen und keine Nähte haben, um Reibung zu vermeiden. Die Schuhe müssen breit genug und weich gepolstert sein und gut abstützen. Vor dem Anziehen Schuhe ausschütteln und regelmäßig das Innere abtasten, um kleine Partikel zu finden, die scheuern könnten. Das verhindert Verletzungen. Achtung: Barfuß laufen ist gesund — aber wegen der Verletzungsgefahr nicht für Diabetiker mit Fußproblemen.

Für größere “Wartungsarbeiten” suchen Sie sich regelmäßig, am besten alle vier Wochen, Unterstützung in einer Fachpraxis für podologische Therapie, denn die Podologin kann schnell auf Veränderungen wie eingewachsene Nägel oder Hühneraugen reagieren und notfalls auch zum Arzt überweisen. Die Behandlung ist nicht nur äußerst angenehm, sondern kann auch von der Krankenkasse (bis auf eine kleine Zuzahlung) übernommen werden.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.diabetes-ratgeber.net


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Überlastungsschäden an der Achillessehne sind bekannte Schwachpunkte im Bereich der Ferse. Oft mit dabei: entzündete Schleimbeutel. Aber auch Reizungen der Fußsohlensehne – sie verläuft unter der Fußsohle, zwischen Fersenbein und Zehen, spielen bei Fersenschmerzen eine wichtige Rolle.

Als Schmerzquelle eher überbewertet erscheinen dagegen Fersensporne. Sie entstehen am Ansatz der Achillessehne oben am Fersenbein oder am Ursprung der Fußsohlensehne weiter unten am Fersenbein.

Sporne im Fußsohlenbereich kommen recht häufig vor. Doch bei weniger als der Hälfte der Betroffenen ist der Kalkdorn tatsächlich für die oftmals bohrenden Schmerzen an der Ferse verantwortlich.

Ebenfalls mit von der Partie als Schmerzursachen an der Ferse: Bänderschwäche am Fuß, Fußfehlstellungen wie Knick-Senkfuß, bei dem die veränderte Stellung des Fersenbeins vermehrt Druck auf den Sehnensatz überträgt, sodann einseitige Fußbelastungen durch fehlbeanspruchte Muskeln – und zwar nicht nur am Fuß, sondern auch an den Knien, Hüften oder am Rumpf.

Schließlich können Schädigungen von Nerven am Bein oder Fuß die Schmerzursache sein. Hier kommen wiederum unterschiedliche Ursachen zum Tragen, etwa Einengung eines Nervs bei der Passage anatomischer Engstellen (Nervenkompressionssyndrom).

Wenn Sie Fersenschmerzen haben, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder kommen in unsere Praxis.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.apotheken-umschau.de


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16.04.2021 Praxis

Die Podologie befasst sich mit der nicht-ärztlichen Heilkunde am Fuß. Die Behandlung ist sowohl eine präventive, rehabilitative und auch therapeutische. Im Gegensatz zur kosmetischen Fußpflege, die ihren Schwerpunkt auf pflegerischen und dekorativen Maßnahmen am gesunden Fuß hat, beschäftigt sich die Podologie mit der medizinisch indizierten Fußbehandlung. Die medizinische Fußpflege ist bei Menschen mit Diabetes auf einem besonderen Podologie-Rezept verordnungsfähig und heißt Podologische Komplexbehandlung.

Nur bei Veränderungen des Fußes in Folge eines Diabetes mellitus ist eine Podologische Komplexbehandlung verordnungsfähig, d.h. es muss sich um ein diabetisches Fußsyndrom mit Veränderungen der Haut und/oder Zehennägel bei nachgewiesenen Gefühlsstörungen und/oder Durchblutungsstörungen der Füße handeln und wenn ohne die rezeptierte Behandlung Folgeschäden, wie Entzündungen oder Wundheilungsstörungen drohen.

Die auf dem Rezept verordnete Therapie darf nur durch ausgebildete Podologen/Podologinnen erfolgen, die dazu noch eine spezielle Praxisausstattung und Genehmigung von der Krankenkasse haben müssen.

Zu den Patienten mit der Indikation einer podologischen Fußbehandlung gehören unter anderem Rheumapatienten, Diabetiker, Patienten mit Durchblutungsstörungen, usw.. Eine podologische Behandlung kann aber auch bei Nachbehandlungen nach operativen Eingriffen rund um den Fuß notwendig werden.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.diabetes-news.de und eigene Recherche


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In der BRD steigt die Zahl der Diabetes-Neuerkrankungen ständig an. Ca. 300.000 Menschen mit Diabetes werden jährlich in der BRD neu diagnostiziert, über 7 Millionen Bürger sind betroffen. Unser Gesundheitssystem stößt an die Grenzen seiner finanziellen Belastbarkeit.

Beides sind Gründe für die ärztliche Grundidee „Vorsorgen ist besser als Behandeln“. Allerdings muss man hier zwischen den Diabetestypen unterscheiden:

Der Typ-1-Diabetes lässt sich noch nicht verhindern, hier gibt es allerdings eine Vielzahl von Forschungsprojekten zur Primär- und Sekundärprävention.

Die Chancen zur Vorbeugung (Prävention) des Typ-2-Diabetes sind dagegen gut. Durch eine konsequente Umstellung der Lebensweise mit bewusster Ernährung, Gewichtsabnahme und Bewegung kann die Entstehung des Diabetes verhindert oder zumindest stark verzögert werden. Es ist dabei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung unsere Lebensgewohnheiten schon von klein an nachhaltig zu ändern.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.diabetes-news.de und eigene Recherche


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Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat interessante Zahlen zu Fußbehandlungen von Menschen mit Diabetes veröffentlicht. Deutlich mehr Versicherte wurden in den vergangenen zehn Jahren mit podologischen Behandlungen versorgt. Gleichzeitig gab es weniger Amputationen. Im Dezember 2020 hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) den Heilmittelbericht für 2019 veröffentlicht. Er weist aus, dass von den insgesamt mehr als 26,8 Millionen AOK-Versicherten rund 3,17 Millionen an Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Typ 2 erkrankt sind. Bei knapp einem Drittel (32,1 Prozent) der AOK-Versicherten Diabetes-Patienten lagen 2019 Neuropathien, ein diabetisches Fuß-Syndrom oder beide Folge-Erkrankungen gleichzeitig vor. Damit waren mehr als eine Million AOK-Versicherte Diabetes-Patienten betroffen.

Weniger Amputationen an Füßen und Unterschenkeln
Der Heilmittelbericht zeigt auch einen positiven Zusammenhang zwischen podologischen Behandlungen und dem Rückgang der Amputationsrate über die vergangenen zehn Jahre. Zwischen 2009 und 2019 stieg die Zahl der podologischen Behandlungen um 74 Prozent an. Gleichzeitig ging die Amputationsrate bei Füßen und Unterschenkeln um 15,5 Prozent zurück. „Dies dürfte nicht zuletzt ein Erfolg der strukturierten Behandlung in den Disease-Management-Programmen für Diabetes-Patienten sein, in denen regelmäßige ärztliche Kontrollen der Füße und bei Bedarf podologische Verordnungen vorgesehen sind. Die Behandlung durch Podologen kann bei der Vermeidung von schwerwiegenden Komplikationen unterstützen“, so Helmut Schröder, stellvertretender WIdO-Geschäftsführer.

Dieser Trend setzte sich auch im Corona-Pandemie-Jahr 2020 fort. Die Anzahl der Amputationen war im ersten Halbjahr weiter rückläufig, doch es gab keinen deutlichen Einbruch der OP-Zahlen. „Dies kann als erster Hinweis interpretiert werden, dass notwendige Amputationen bei Diabetes-Patienten trotz der Coronavirus-Pandemie vorgenommen wurden“, so Schröder. Für das zweite Halbjahr müsse die Entwicklung abgewartet werden.

Was macht eigentlich ein Podologe?
Der Beruf des Podologen (medizinische Fußpflegerin/Fußpfleger) gehört zu den Gesundheitsfachberufen und setzt eine spezielle Ausbildung voraus. Podologische Behandlungen gehen weit über kosmetische Fußpflege hinaus. Sie umfassen die präventive, therapeutische und rehabilitative Behandlung am gesunden, von Schädigungen bedrohten oder bereits geschädigten Fuß.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: Medieninformation des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) vom 16. Dezember 2020 und eigene Recherche.


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15.12.2020 Praxis

Hühneraugen sind unschöne, meist schmerzhafte Hautverhornungen, die durch Druckbelastung entstehen. Häufig sind dafür zu enge oder zu kleine Schuhe verantwortlich. Hühneraugen entstehen aber auch als Langzeitfolge verschiedener Fehlstellungen, wie dem Plattfuß, Hohlfuß, Hallux valgus & Co. Das Hühnerauge ist das Resultat des Schutzmechanismus der Haut. Durch zapfenförmige, nach innen wachsende Hornhaut-Verdickungen versucht sie sich gegen Verletzungen zu schützen.

Wie erkenne ich ein Hühnerauge?
Ein Hühnerauge kann ca. 7 mm groß werden, ist meist rundlich und durch die Hornhautschicht leicht gelblich. Für die Schmerzen verantwortlich ist der mittig sitzende Dorn, der nach innen wächst, und bei Druckeinwirkung stark schmerzt.

Damit es gar nicht so weit kommt
Um Druckstellen zu vermeiden, ist ausreichend Platz im Schuh besonders wichtig. Davon haben UXGO Schuhe jede Menge. Der besondere Clou: Alle UXGOs sind auch für orthopädische Einlagen geeignet! Ideal bei Hallux valgus oder Deformitäten wie Senkfuß, Plattfuß oder Hohlfuß – und für breitere Füße sogar in Weite H!

Bitte sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.
Ihr Team der podologie heringsdorf


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Unsere beliebten UXGO Bequemschuhe kennen Sie bereits: Sie überzeugen durch ausgesuchte, hochwertige Materialen, die sorgfältige Verarbeitung und vielfältige, kundenorientierte Designs. Der besondere UXGO-Leisten sorgt für Extra-Volumen im Vorfußbereich und das wechselbare Fußbett ermöglicht das Tragen individueller, orthopädischer Einlagen.

Ab sofort können wir Ihnen einen neuartigen, aber mindestens ebenso komfortablen UXGO Schuh anbieten: den neuen FABIA FLEX. Er bringt zusätzlich folgende überzeugende Merkmale mit:
• lnnovatives, weiches Stretch-Material, dass sich dem Fuß problemlos anpasst, egal wie lang und anstrengend der Tag wird.
• Federleichte Sohle aus EVA-Material mit Abrollfunktion
• Einfaches Öffnen, Einsteigen und Schließen über den extraweiten Schnürbereich
• Textiles lnnenfutter für ein angenehmes Tragegefühl
• Unterstützt die dynamische Abrollbewegung des Fußes durch integrierte Ballenrolle
• Erhältlich in 2 Weiten: G (Komfortform) und H (Komfort Plus Form)

Optisch kann sich der UXGO-Neuling auch sehen lassen: Das weiche Stretch-Material harmoniert perfekt mit den schwarzen Nubuk-Applikationen und einem modischen Dekorband.

Alle weiteren wichtigen Informationen und eine fachgerechte Beratung erhalten Sie in unserer Praxis.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf


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