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04.06.2023 Praxis

Wer zum ersten Mal professionell anderen die Nägel schneidet, kommt ganz schön ins Schwitzen: die Perspektive ist anders, die Instrumentenhaltung und -führung muss erlernt werden, und die Nägel machen nicht immer das, was sie sollen. Aber auch für routinierte Fußbehandler gibt es schwierige Nagelverhältnisse, die den Nagelschnitt zur Herausforderung werden lassen. Dabei können die richtigen Techniken ein gutes Endergebnis deutlich verbessern und gleichzeitig dafür sorgen, dass wir auch bei kniffligen Nägeln gelassen bleiben.

Instrumente
Gute Instrumente sind die wichtigste Arbeitsgrundlage überhaupt. Wer schon einmal im direkten Vergleich eine große, schwergängige, stumpfe Zange neben einer scharfen, leichten, zur Handgröße passenden Zange benutzt hat, weiß das. Genauso haben unsere Patienten selbst
mit zunehmenden Nagelveränderungen, Sichteinschränkungen und Mobilitätsproblemen zu kämpfen, was das Arbeiten am eigenen Körper mit normalen Drogerie-Knipsern und Mini-Nagelscheren unmöglich macht. Die Ergebnisse sehen wir dann oft genug bei uns auf dem Stuhl. Deshalb sind sowohl im Profibereich, aber auch zuhause scharfe und passend große Instrumente ein Muss.

Spröde, splitternde Nägel
Eine Folge des Älterwerdens, aber auch anderer Ursachen ist die Dystrophie der Nagelplatte. Sie wird zunehmend spröde, verliert den Glanz und splittert leichter, weil die Elastizität fehlt. Das Splittern macht die Kontrolle beim Schneiden schwierig und birgt das Risiko von zu tief ausgebrochenen Nagelecken, was wiederum Folgekomplikationen beim Hochwachsen verursacht. Im schlimmsten Fall drohen eingewachsene Nägel.
Was hilft? Die Nagelplatte vorab gut einzuweichen, um elastischer und nachgiebiger beim Schneiden zu bleiben, und in möglichst kleinen Schnitt-Schritten zu kürzen, also z.B. die großen Nägel lieber in 4-6 Etappen zu schneiden als in zwei oder drei.

Verdickte und strukturell veränderte Nägel
Verdickte Nägel können je nach Ursache fest und hart, aber auch weich und fasrig werden. Feste Nägel sind eher durch Traumata oder Durchblutungsstörungen bedingt, während weiche, fasrige Nägel eher durch Onychomykose oder chronische Hautkrankheiten wie Psoriasis hervorgerufen werden.
Wenn feste, harte und verdickte Nägel gekürzt werden sollen, dann helfen diese Techniken:
• Gutes Einweichen, um ein wegbrechen und Splittern zu verhindern.
• Fräsen, bevor geschnitten wird.
• Verdickungen mit einem groben oder supergroben Hartmetall-, Hybrid- oder Keramikfräser von proximal nach distal abschälen.
• Dabei eine hohe Umdrehungszahl wählen, z.B. 25.000, um effizient abzutragen.
• Achtung Linkshänder: Hartmetallfräser sind für eine Drehrichtung geschliffen, Linkshänder müssen Linkshänder-Fräser benutzen, vom Körper wegarbeiten oder das Handstück drehen.
• „Schweres Gerät“, also grobe Fräser und hohe Umdrehung helfen, den unangenehmen Fräsvorgang mit möglichst kurzer Verweildauer auf dem Nagel auszuführen. Das Ziel ist dabei, mit Druck möglichst viel abzutragen, aber dabei die unangenehme Hitzeentwicklung und Vibration auf ein Minimum zu reduzieren. Spraytechnik maskiert die Hitze, der mechanische Vorgang bleibt aber leider gleich unangenehm.
• Erst auf normalem Nagelniveau wird die Länge eingekürzt und der Nagel endbearbeitet.

Tipp bei rauen Oberflächen
Wenn bei Onychorrhexis, Trachyonychie oder psoriatischen Nägeln die Nagelplatte nicht glatt, sondern angeraut und splittrig zurückbleibt, kann die Oberfläche mit einer dünnen Schicht lufttrocknender Nagelmasse versiegelt werden. Das geht schnell und birgt kein Risiko für den Nagel, weil die Masse nicht okklusiv ist und sich von allein wieder abträgt. Die Versiegelung verhindert effektiv das lästige Hängenbleiben an den Strümpfen.

Hypertrophie des Hyponychium
Nicht nur die Cuticula schützt den Nagel vor Infektionen, auch distal unter dem freien Nagelrand liegt ein verborgenes Schutz-Häutchen. Diese Struktur, die auch als Sohlenhorn bezeichnet wird, kann sich verändern, z.B. wenn Nägel sich stark einrollen oder als Nebenwirkung bei der Einnahme von Medikamenten. Die Gefahr einer Verletzung beim Nagelschnitt ist groß, wenn das Hyponychium verhornt oder wie eine Lippe nach vorne herausweicht. Dabei kommt es zu starken Blutungen. Hier hilft Fräsen statt Schneiden, um die Länge einzukürzen, oder wenn notwendig nur sehr vorsichtiges, kleinschrittiges Schneiden. Manchmal gelingt es, die gut eingeweichte Verhornung unter dem Nagelrand mit dem Doppelinstrument abzunehmen. Das muss sehr dosiert geschehen, um keinen Bildungsreiz mit Mehrverhornung auszulösen. Langfristig kann das Hyponychium bei gerollten Nägeln mit einer Nagelkorrekturspange regeneriert werden.

In jedem Fall gilt: Ausprobieren und auch aus eigenen Fehlern zu lernen ist bei schwierigen Nägeln immer noch besser als Patienten zuhause selbst experimentieren zu lassen. Bleiben Patienten sich selbst überlassen, sind- nicht zuletzt wegen der nicht professionellen Arbeitsbedingungen und oftmals eingeschränkter Mobilität – schwerere Missgeschicke möglich.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.podovision.de, Anja Stoffel


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28.03.2023 Praxis

Das Gesicht, den Körper oder die Füße täglich einzucremen erachten viele Menschen als lästig und verbuchen dies unter dem Motto: brauche ich nicht. Besonders Männer sind hier richtige Pflegemuffel. Ist die Formulierung reichhaltig und zieht deshalb möglicherweise nicht binnen Sekunden in die Haut ein, nehmen viele davon direkt Abstand. Doch gezielte Hautpflege ist besonders bei Diabetes wirklich sinnvoll. Viele Betroffene wissen zunächst einmal gar nicht, dass lästiges Jucken, ständige Trockenheit oder Pilzerkrankungen Folgen ihres Diabetes sein können. Es wird mit Melkfett und Co herum gedoktert – eine wirkliche Symptomlinderung gibt es meist nicht. Das alles, gepaart mit einer Portion Schamgefühl, plagt viele eine lange Zeit. Oft werden Hautprobleme nicht mit dem Diabetes in Verbindung gebracht und stillschweigend ertragen. Doch Veränderungen an der Haut haben nicht nur äußerliche Wirkungen. Wer sich sprichwörtlich nicht wohl in seiner Haut fühlt, leidet was der Seele keinesfalls guttut.

Warum Blutzuckerwerte auch Hautsache sind
Im Praxisalltag sind Blutzuckerwerte, Folgeerkrankungen oder eine vernünftige und gesunde Gewichtsabnahme häufig Themen. Auch die Hautgesundheit sollte mit berücksichtigt werden. Denn erhöhte und häufig schwankende Blutzuckerwerte können sich zum Beispiel durch Trockenheit, schuppige Areale oder Pilzerkrankungen zeigen. Ein instabiler Stoffwechsel trägt dazu bei, dass Feuchtigkeit in der Haut schlechter gespeichert wird. Die Haut ist insgesamt deutlich trockener und empfindlicher als üblich. Damit einhergehend ist ihre Schutzbarriere geschwächt. Das kann sich zum Beispiel als gereizte und juckende Kopfhaut zeigen. Typisch sind trockene Waden, Ellbogen und natürlich die Füße. Trockene Haut juckt und so bleibt es nicht aus, dass gekratzt wird. Das bemerken manche Menschen schon gar nicht mehr, da dies ein normaler Zustand für sie geworden ist. Wer regelmäßig kratzt erhöht zusätzlich die Infektionsgefahr. Für Bakterien und Pilze ist es ein leichtes schnell in die Haut einzudringen und sich dort auszubreiten. Schlechte Blutzuckerwerte tragen zur verlangsamten Wundheilung bei, so dass auch Kratzwunden zur langwierigen Sache werden können.

Die Sache mit den Füßen
Kleine Veränderungen an den Füßen, Wärme- oder Kälte-Reize, eine wunde Stelle oder Blase werden auf Grund der häufig auftretenden Polyneuropathie nicht vom Patienten wahrgenommen. Es macht Sinn, explizit darauf hinzuweisen, damit Patienten ein Bewusstsein bekommen, wie lebenswichtig es ist auf ihre Fußgesundheit als auch passende Fußpflege zu achten. Damit die Haut an den Füßen gesund bleibt, empfiehlt es sich nicht barfuß zu laufen. In Schuhen, die am besten aus atmungsaktiven und weichen Naturmaterialien bestehen, ist es ratsam Strümpfe zu tragen. Empfehlenswert sind Socken und Strümpfe ebenfalls aus Naturmaterial wie Wolle, Seide, Baumwolle, Viskose. Sie sollten nicht einschneiden und sehr weiche, flache Nähte haben. Denn auch sie können zur Reibung beitragen und die Fußhaut verletzen. Beim Einlaufen neuer Schuhe können schnell Verletzungen entstehen. Deshalb neue Schuhe stundenweise, mit passenden Strümpfen zu Hause einlaufen. Im Schuhfachhandel gibt es Leder-Dehn-Spray. Dieses bietet sich an, um neue oder harte Lederschuhe zu weiten. Auch das kann helfen, Blasen und wundlaufen in Schuhen zu vermeiden.

Vom Scheitel bis zur Sohle: passende Pflege
Oft wird bei trockener Haut zu fetthaltigen Salben gegriffen, getreu dem Motto: “Fett macht trockene Haut weich”. Melkfett oder Vaseline sind hier die Spitzenreiter. Allerdings verstopfen solche Produkte die Poren unnötig und ein undurchlässiger Film gibt ihr wenig Raum zum Atmen. Das daraus entstehende, feuchtwarme Klima ist der perfekte Nährboden für Pilze. Mit der Folge, dass sich die Haut nicht bessert, im Gegenteil. Sie reagiert zum Beispiel mit einer Pilzerkrankung oder Juckreiz. Pilze nisten sich gerne in Zehenzwischenräumen und Körperfalten ein. Hinzu kommt, dass solche Fettsalben meistens Mineralöle wie zum Beispiel Paraffin und Petrolatum enthalten. Auch andere Mineralöle die in der INCI-LISTE des Kosmetikproduktes als Cera Microcristallina oder Paraffinum Liquidum gelistet sind, stehen im Verdacht krebserregend zu sein, heißt es von Seiten der Stiftung Warentest.

Weitaus wirkungs- und sinnvoller sind feuchtigkeitsspendende Produkte. Inhaltsstoffe wie Urea (Harnstoff), Hyaluronsäure, Pentavitin, Glycerin, Mikrosilber und Aloe Vera haben sich bei Diabetes bewährt. Um Hautirritationen so gering wie möglich zu halten, verwenden Sie am besten Pflegeprodukte ohne Duft- Farb- und Konservierungsstoffe. Für den Körper bieten sich zudem feuchtigkeitsspendende Lotionen für sensible Haut an. Körperlotion gehört allerdings nicht ins Gesicht. Der beste Anlaufplatz für Patienten ist die Apotheke. Hier werden sie fachkundig und individuell beraten. Auch Drogeriemärkte bieten zunehmend Pflegeprodukte für sehr empfindliche Haut oder bei Diabetes an. Wichtig ist zudem, für die unterschiedlichen Areale auch verschiedene Cremes oder Lotionen zu verwenden. Also eine Creme fürs Gesicht. Am besten mit Lichtschutzfaktor zum Schutz vor Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung. Eine Lotion für den Körper sowie eine speziell bei Diabetes geeignete Creme für die Füße und in der kalten Jahreszeit für die Hände. Diabetische Fußpflege auf Basis von Schaum oder einer schnell und leicht einziehenden Fußcreme mit Urea haben sich bewährt. Zur Pilzprophylaxe gibt es Passendes, beispielsweise Clotrimazol. Wer nicht direkt den ganzen Körper eincremen möchte, sollte zumindest Füße, Waden und Ellbogen adäquat versorgen. Dazu eignet sich auch der Schaum oder die spezielle Fußcreme. Das wäre zumindest ein Anfang. Denn viele Patienten sind mit der Fülle an Dingen, die sie für ihre Haut tun sollten, sonst schnell überfordert. Schritt für Schritt, also mit Fuß- und Tagespflege ist der Grundstein schon einmal gelegt. Gerade in der kalten Jahreszeit ist dies besonders wichtig, um sie gesund zu halten. Bei passenden Produkten, regelmäßig angewandt, stellt sich eine deutliche Verbesserung schnell ein. Eine Wohltat für Betroffene und Anreiz, pflegemäßig am Ball zu bleiben.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: Diabetes-Forum, 2022; 34 (10) Seite 36-37


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24.02.2023 Praxis

Da es immer wieder Unsicherheiten beim sachgerechten Ausfüllen von Verordnungen für die podologische Therapie gibt, die dann unter Umständen nicht optimale Versorgungen zur Folge haben, sind nachfolgend ein paar Inhalte aufgeführt, die eine solche Verordnung enthalten sollte. Fehlende oder falsche Angaben auf einer Verordnung können dazu führen, dass dem Podologen die Vergütung vorenthalten wird. Podologen gehören zu den Heilmittelerbringern und sind verpflichtet, die Verordnungen des Arztes zu prüfen.

Bislang galten podologische Maßnahmen ausschließlich, wenn sie der Therapie von Fußschädigungen dienen, die in Folge eines Diabetes mellitus entstanden sind, als verordnungsfähige Heilmittel. Die podologische Therapie kommt in der Regel bei Menschen mit einem diabetischen Fußsyndrom zur Anwendung, die ohne eine solche Behandlung nachhaltige Folgeschädigungen der Füße, wie Entzündungen und Wundheilungsstörungen erleiden würden.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Verordnungsfähigkeit von podologischen Maßnahmen erweitert. Seit Februar 2020 können die Maßnahmen von allen Betroffenen in Anspruch genommen werden, bei denen nachweislich eine Schädigung des Fußes besteht, die mit dem diabetischen Fußsyndrom vergleichbar ist und auf ähnliche Sensibilitätsstörungen – auch verbunden mit Durchblutungsstörungen – zurückzuführen ist. Maßnahmen der podologischen Therapie sind somit auch verordnungsfähig bei Schädigung als Folge:

• einer sensiblen oder sensomotorischen Neuropathie oder
• eines Querschnittsyndroms.

Wenn eine Neuro- und/oder Angiopathie ohne Hautdefekt (Wagner-Stadium 0, d. h. ohne Hautulkus) vorliegt, ist die Verordnung einer podologischen Therapie beim diabetischen Fußsyndrom zulässig. Die Behandlung von Hautdefekten und Entzündungen (Wagner-Stadium 1 bis Wagner-Stadium 5) sowie von eingewachsenen Zehennägeln gilt als ärztliche Leistung.

Anzeichen für eine Behandlung
Diverse Faktoren gelten als Indikationen für die Einleitung einer podologischen Komplexbehandlung bei Menschen mit Diabetes mellitus. Hierzu gehören fortbestehende Druckstellen, Fußdeformitäten, Zustand nach einer Ulkusanamnese im Zusammenhang mit einer sensorischen Neuropathie und/oder einer pAVK. Auch wenn der Patient eine Sehschwäche hat oder gar erblindet ist oder weitere körperliche Behinderungen eine Eigenbehandlung einschränken bis unmöglich machen, ist auf jeden Fall die Hinzuziehung eines Podologen angeraten.

Zu den Folgen des diabetischen Fußsyndroms zählen Hautschäden und Schädigungen der Zehennägel bei nachgewiesenen Gefühls- und/oder Durchblutungsstörungen der Füße. Solche Fehlempfindungen treten infolge von Makro-, Mikroangiopathie, Neuropathie und Angioneuropathie auf.

Ziel der podologischen Therapie ist die Wiederherstellung, Verbesserung und Erhaltung der physiologischen Funktion von Haut und Zehennägeln an den Füßen bei Patienten mit diabetischem Fußsyndrom. Als verordnungsfähiges Heilmittel beinhaltet die podologische Therapie hierfür folgende Maßnahmen:

Hornhautentfernung: verdickte Hornhaut ist abzutragen, um Hautschädigungen, wie Fissuren, Ulzera und Entzündungen vorzubeugen. Hierbei erfolgen eine Schälung und ein Schleifen der Haut mit verschiedenen Techniken und Methoden.

Nagelbearbeitung: bei der Pflege der Zehennägel sind abnorme Nagelausprägungen verletzungsfrei zu beseitigen, um drohende Schäden an Nagelbett und Nagelwall vorzubeugen. Dies erfolgt durch spezifische Techniken wie Schneiden, Schleifen und/oder Fräsen.

Hornhautabtragung und Nagelbearbeitung: im Rahmen der sogenannten podologischen Komplexbehandlung erfolgt gleichzeitig eine Hornhautabtragung und die Bearbeitung der Nägel, sofern diese Maßnahmen medizinisch erforderlich sind.

Tritt an einem Fuß mit bereits vorliegenden Hautdefekten und Entzündungen im Bereich Wagner-Stadium 1 bis Wagner-Stadium 5 zusätzlich eine geschlossene Fehlbeschwielung (Wagner-Stadium 0) auf, darf diese ebenfalls durch einen Podologen behandelt werden.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.wundzentrum-hamburg.de


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21.07.2022 Praxis

Ärztinnen und Ärzte können seit dem 01.07.2022 eine Nagelspangenbehandlung bei eingewachsenen Zehennägeln als Heilmittel verordnen. Konkret geht es um die Therapie des Unguis incarnatus in den Stadien 1, 2 und 3 an unteren Extremitäten.

NAGELSPANGENBEHANDLUNG
Die Nagelspangenbehandlung dient der Therapie des Unguis incarnatus in den Stadien 1, 2 und 3 an den unteren Extremitäten („eingewachsener Zehennagel“). Das Krankheitsbild wird abhängig von Ausmaß und Schädigung des umgebenen Gewebes in Stadien/Schweregrade gegliedert. In der Fachliteratur ist die Unterteilung unter anderem in folgende drei Stadien gebräuchlich:
Stadium 1: Der Nagel beginnt seitlich in die Haut einzuwachsen. Die Haut schmerzt und beginnt sich zu entzünden.
Stadium 2: Am Rand des eingewachsenen Nagels hat sich neues, entzündetes Gewebe (Granulationsgewebe) gebildet. Das Gewebe nässt und eitert.
Stadium 3: Der betroffene Nagelbereich ist chronisch entzündet und eitert immer mal wieder. Das Granulationsgewebe wächst bereits über den Nagel.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Heilmittel-Richtlinie am 17. Februar 2022 geändert, sodass die Behandlung als Heilmittel verordnet und in Podologie-Praxen erfolgen kann. Die Richtlinie regelt unter anderem Verordnungsvoraussetzungen, die Aufgaben der Beteiligten sowie die Zusammenarbeit der Berufsgruppen.

VORAUSSETZUNG FÜR DIE VERORDNUNG UND AUFGABEN
Damit eine Nagelspangenbehandlung bei eingewachsenen Zehennägeln als Heilmittel verordnet werden kann, muss ein Unguis incarnatus (ICD-10 L60.0) in den Stadien 1, 2 oder 3 an den unteren Extremitäten vorliegen. Außerdem muss die Befestigung einer Nagelkorrekturspange ohne weitergehende Verletzung der geschädigten Haut oder des umliegenden, entzündlich veränderten Weichteilgewebes möglich sein.

ÄRZTLICHE AUFGABEN
Diagnostik und konservative oder invasive Maßnahmen der Wundbehandlung bleiben für alle Stadien ärztliche Leistungen wie beispielsweise die Wundreinigung, die Verabreichung lokaler Therapeutika (z. B. jodhaltiger Salben) unter Abwägung der medizinischen Indikationen und Kontraindikationen.

SO WIRD VERORDNET
Ärztinnen und Ärzte, die ein Unguis incarnatus in Stadium 1, 2 oder 3 diagnostizieren und die Nagelspangenbehandlung als Behandlungsalternative zu ärztlich-konservativen sowie chirurgischen Maßnahmen auswählen, verordnen die Nagelspangenbehandlung auf dem Verordnungsformular 13 für Heilmittel. Dort kreuzen sie „Podologische Therapie“ an und geben den ICD-10-Code L60.0 sowie die entsprechende Diagnosegruppe an. Für die Behandlung mit Nagelkorrekturspangen bei Unguis Incarnatus sind im Heilmittelkatalog zwei Diagnosegruppen vorgesehen:
› UI 1 – Unguis incarnatus Stadium 1
› UI 2 – Unguis incarnatus Stadium 2 oder 3
Die Unterscheidung zwischen UI 1 und UI 2 ist notwendig, um eine regelmäßige ärztliche Wiedervorstellung in den höheren Stadien sicherzustellen. So ist die Höchstmenge je Verordnung im Stadium 2 und 3 auf vier Einheiten begrenzt, im Stadium 1 können bis zu acht Einheiten auf einer Verordnung veranlasst werden.

Wenn Sie Fragen dazu haben oder weitere Informationen benötigen, dann rufen Sie uns gerne an oder schreiben uns eine E-Mail.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.kbv.de


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17.03.2022 Praxis

Lange haben die Berufsverbände darum gekämpft, jetzt sieht es so aus, als trügen die Bemühungen Früchte. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat seine Heilmittel-Richtlinie angepasst: Podologinnen dürfen Patientinnen ganz offiziell Nagelspangen setzen und diese Behandlung ist verordnungsfähig. Diese Behandlung ist also nicht wie bisher ausschließlich eine ärztliche Leistung, die Podologinnen in Abstimmung/Kooperation mit Ärzten durchführen, sondern kann direkt von Podologinnen übernommen werden.

Wann kann eine Nagelspangenbehandlung verordnet werden?
Eine podologische Nagelspangenbehandlung kann, sofern keine medizinischen Gründe dagegensprechen, in allen drei Stadien des Erkrankungsbildes verordnet werden.

Was umfasst eine solche Nagelspangenbehandlung?
Es wird eine individuelle Korrekturspange hergestellt und an den betroffenen Nagel angepasst. Diese Korrekturspange dient zur Druckentlastung, um das Einwachsen zu verlangsamen und das umliegende Gewebe zu schützen. Da dieser Prozess sehr individuell ist, ist es wichtig, dass die behandelnde Podologin selbst festlegt, wann eine Behandlung fortgesetzt oder kontrolliert werden muss. Richtwerte hierzu sind:
Stadium 1: Nagelspange ca. alle zwei bis sechs Wochen nachspannen oder neu aufbringen.
Stadium 2 und 3 (in diesen Fällen ist die umliegende Haut bereits verletzt und entzündet): Therapiefortschritte engmaschiger kontrollieren. Findet begleitend eine Wundbehandlung der verletzten oder entzündeten Haut statt, ist dies jedoch weiterhin ausschließlich eine ärztliche Leistung.

Ab wann kann die Nagelspangenbehandlung verordnet werden?
Die podologische Nagelspangenbehandlung kann von Ärztinnen und Ärzten voraussichtlich ab 1. Juli 2022 verordnet werden. Voraussetzung ist, dass das Bundesministerium für Gesundheit gegen den Beschluss keine rechtlichen Einwände hat. Die ausführliche Pressemitteilung finden Sie auf der Homepage des G-BA. Text: podo deutschland/RED

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: https://podologie.de


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07.09.2021 Praxis

Waschen, pflegen, prüfen: Auch Männer mit Diabetes sollten sich gut um ihre Füße kümmern.

Wir laufen, gehen, stehen auf ihnen, den ganzen Tag lang. Und vergessen sie dennoch – unsere Füße. Gerade bei Männern mit Diabetes brauchen die Füße mehr Aufmerksamkeit und Pflege.

Wegen Nervenschäden spüren manche Menschen mit Diabetes etwa Druck oder Schmerz in den Füßen weniger. Dazu kommt: Die Durchblutung ist schlechter, eine geringere Schweißproduktion führt zu trockener Haut. Verletzungen werden dann kaum bis gar nicht bemerkt. Bakterien können eindringen und Infektionen verursachen. Wunden können entstehen, die im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen. Deshalb unser Rat: Raus aus Schuhen und Strümpfen und die Füße jeden Tag gründlich inspizieren, am besten mithilfe eines Spiegels. So lassen sich Veränderungen, Druckstellen und kleine Wunden schnell erkennen.

Diabetiker sollten ihren Füßen täglich eine Portion Pflege schenken. Angenehm ist ein kurzes erfrischendes Fußbad (maximal fünf Minuten) mit hautneutralen pflegenden Zusätzen. Vorsicht: Das Wasser sollte auf keinen Fall zu heiß sein, maximal 35 Grad, und mit einem Badethermometer überprüft werden. Aufgrund der Nervenstörung wird die Temperatur häufig falsch eingeschätzt. Dadurch kann es unbemerkt zu Verbrühungen kommen. Nach dem Fußbad die Füße gut abtrocknen, besonders zwischen den Zehen, und mit Creme oder Pflegeschaum (ohne Duft- und Konservierungsstoffe) einreiben. Gern empfehlen wir Ihnen entsprechende Produkte.

Wichtig bei Diabetes und Fußproblemen: Die Socken sollten faltenfrei sitzen und keine Nähte haben, um Reibung zu vermeiden. Die Schuhe müssen breit genug und weich gepolstert sein und gut abstützen. Vor dem Anziehen Schuhe ausschütteln und regelmäßig das Innere abtasten, um kleine Partikel zu finden, die scheuern könnten. Das verhindert Verletzungen. Achtung: Barfuß laufen ist gesund — aber wegen der Verletzungsgefahr nicht für Diabetiker mit Fußproblemen.

Für größere “Wartungsarbeiten” suchen Sie sich regelmäßig, am besten alle vier Wochen, Unterstützung in einer Fachpraxis für podologische Therapie, denn die Podologin kann schnell auf Veränderungen wie eingewachsene Nägel oder Hühneraugen reagieren und notfalls auch zum Arzt überweisen. Die Behandlung ist nicht nur äußerst angenehm, sondern kann auch von der Krankenkasse (bis auf eine kleine Zuzahlung) übernommen werden.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.diabetes-ratgeber.net


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16.04.2021 Praxis

Die Podologie befasst sich mit der nicht-ärztlichen Heilkunde am Fuß. Die Behandlung ist sowohl eine präventive, rehabilitative und auch therapeutische. Im Gegensatz zur kosmetischen Fußpflege, die ihren Schwerpunkt auf pflegerischen und dekorativen Maßnahmen am gesunden Fuß hat, beschäftigt sich die Podologie mit der medizinisch indizierten Fußbehandlung. Die medizinische Fußpflege ist bei Menschen mit Diabetes auf einem besonderen Podologie-Rezept verordnungsfähig und heißt Podologische Komplexbehandlung.

Nur bei Veränderungen des Fußes in Folge eines Diabetes mellitus ist eine Podologische Komplexbehandlung verordnungsfähig, d.h. es muss sich um ein diabetisches Fußsyndrom mit Veränderungen der Haut und/oder Zehennägel bei nachgewiesenen Gefühlsstörungen und/oder Durchblutungsstörungen der Füße handeln und wenn ohne die rezeptierte Behandlung Folgeschäden, wie Entzündungen oder Wundheilungsstörungen drohen.

Die auf dem Rezept verordnete Therapie darf nur durch ausgebildete Podologen/Podologinnen erfolgen, die dazu noch eine spezielle Praxisausstattung und Genehmigung von der Krankenkasse haben müssen.

Zu den Patienten mit der Indikation einer podologischen Fußbehandlung gehören unter anderem Rheumapatienten, Diabetiker, Patienten mit Durchblutungsstörungen, usw.. Eine podologische Behandlung kann aber auch bei Nachbehandlungen nach operativen Eingriffen rund um den Fuß notwendig werden.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: www.diabetes-news.de und eigene Recherche


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15.12.2020 Praxis

Hühneraugen sind unschöne, meist schmerzhafte Hautverhornungen, die durch Druckbelastung entstehen. Häufig sind dafür zu enge oder zu kleine Schuhe verantwortlich. Hühneraugen entstehen aber auch als Langzeitfolge verschiedener Fehlstellungen, wie dem Plattfuß, Hohlfuß, Hallux valgus & Co. Das Hühnerauge ist das Resultat des Schutzmechanismus der Haut. Durch zapfenförmige, nach innen wachsende Hornhaut-Verdickungen versucht sie sich gegen Verletzungen zu schützen.

Wie erkenne ich ein Hühnerauge?
Ein Hühnerauge kann ca. 7 mm groß werden, ist meist rundlich und durch die Hornhautschicht leicht gelblich. Für die Schmerzen verantwortlich ist der mittig sitzende Dorn, der nach innen wächst, und bei Druckeinwirkung stark schmerzt.

Damit es gar nicht so weit kommt
Um Druckstellen zu vermeiden, ist ausreichend Platz im Schuh besonders wichtig. Davon haben UXGO Schuhe jede Menge. Der besondere Clou: Alle UXGOs sind auch für orthopädische Einlagen geeignet! Ideal bei Hallux valgus oder Deformitäten wie Senkfuß, Plattfuß oder Hohlfuß – und für breitere Füße sogar in Weite H!

Bitte sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.
Ihr Team der podologie heringsdorf


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08.04.2020 Praxis

Nicht nur Menschen mit Diabetes können von podologischen Therapien profitieren. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GB-A) hat den Weg geöffnet, dass die professionelle Fußpflege auch bei weiteren Erkrankungsbildern von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden kann.

Podologische Therapien: mehr Patienten profitieren
Ärzte können für Menschen mit Diabetes, die an einem diabetischen Fußsyndrom erkrankt sind, podologische Therapien verordnen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GB-A) hat am 20. Februar 2020 beschlossen, dass diese professionelle Fußpflege nun auch bei weiteren Erkrankungen verordnet werden kann. Damit ist der Weg frei für die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen. Die Podologie wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als „medizinische Fußpflege“ bezeichnet. Dabei haben Podologinnen eine staatlich geprüfte und zertifizierte Zusatzausbildung absolviert, die ihnen spezielle Therapietechniken und -verfahren erlauben.

Schäden an den Füßen werden behandelt
Podologische Therapien können nun auch bei Schädigungsbildern an Haut und Zehennägeln verordnet werden, die mit einem diabetischen Fußsyndrom vergleichbar sind. So können zukünftig beispielsweise auch Hautschädigungen an den Füßen in Folge eines Querschnittsyndroms podologisch behandelt werden. „Eine fachgerecht durchgeführte Hornhautabtragung und Nagelbearbeitung soll Folgeschädigungen wie Entzündungen vermeiden, die im schlimmsten Fall zu einer Amputation des Fußes führen können“, erläuterte Dr. Monika Lelgemann, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Veranlasste Leistungen. „Auch in Folge anderer Erkrankungen können vergleichbare Schädigungsbilder auftreten, die mit podologischer Therapie wirksam behandelt werden können. Um auch hier schwerwiegenden Folgeerkrankungen entgegenzuwirken, hat der G-BA die Verordnungsfähigkeit der podologischen Therapie insgesamt ausgeweitet.“

Der Beschluss zur Änderung der Heilmittel-Richtlinie tritt nach Nichtbeanstandung durch das Bundesministerium für Gesundheit und Veröffentlichung im Bundesanzeiger in weiten Teilen am 1. Juli 2020 in Kraft.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf

Quelle: Diabetes-News.de


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17.07.2019 Praxis

Sollte es Ihnen nicht möglich sein, in unsere Praxis zu kommen – sei es durch eine Erkrankung, einen Unfall oder weil Sie nicht mobil sind – besuchen wir Sie gern vor Ort.

Ob zu Hause oder in einer sozialen Einrichtung: Sämtliche medizinischen Fußbehandlungen sind auch hier möglich.

Auch bei Hausbesuchen garantieren wir Ihnen eine umfassende, kompetente Behandlung und die Einhaltung aller Hygienestandards.

Haben Sie eine ärztliche Verordnung, rechnen wir unsere Leistungen inkl. der Anfahrtkosten direkt mit Ihrer Krankenkasse ab.

Wir sind für Sie auf der gesamten Insel Usedom unterwegs. Weitere Orte auf Anfrage.

Verzichten Sie nicht auf gesunde, gepflegte und starke Füße.

Termine können Sie ab SOFORT unter 038378-484 338, per E-Mail oder über das Kontaktformular vereinbaren.

Herzliche Grüße
Ihr Team der podologie heringsdorf


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